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Die vier Rinder

(Eritrea, deutsch aufgeschrieben von Gebremeskel Yehghedo)

Es waren einmal vier Rinder, ein Rind war rot, eines schwarz, eines war grau und ein Rind war weiß. Sie lebten in einem Hof und wollten eines Tages auf die Weide im Wald. Sie gingen zum Wald, fingen an zu fressen und fraßen bis es Abend wurde. Da endlich waren sie satt.

In der Dunkelheit konnten sie aber den Weg nach Hause zurück nicht finden. Im Wald hörten sie etwas und ein Rind sagte: "Laßt uns auf der Hut sein!" Sie setzten sich dicht zusammen, ein Rind blickte nach Osten, eines nach Westen, eines nach Norden und eines nach Süden.
Hyänen schlichen um die Rinder. "Wir müssen aufpassen!" sagten die Rinder. Es waren viele Hyänen, doch sie konnten den Rindern nichts tun, die Rinder hätten sie mit ihren Hörnern gestoßen.

Abseits versammelten sich die Hyänen und hielten Rat. Eine Füchsin kam herzu, sie sagte: "Was ist mit euch, meine Tanten, es ist doch Zeit zur Arbeit?" Eine Hyäne sagte: "Du hast recht, Tochter unserer Schwester! Wir haben vier Rinder zum Fressen gefunden, doch können wir sie nicht angreifen, weil sie sich nach allen Richtungen des Himmels verteidigen." Die Füchsin sagte: "Das ist nicht schwer, ich werde euch helfen, wartet hier." Da sagten die Hyänen: "Ja, Schwester, freut es dich, das zu tun, so wird es auch gelingen."

Die Füchsin ging zu den Rindern und fragte: "Guten Abend, liebe Rinder, meine Freunde, warum schaut jedes von euch in eine andere Richtung?" Die Rinder antworteten: "Wir verteidigen uns gegen unsere Feinde!" "Recht habt ihr", sagte die Füchsin, "doch das weiße Rind wird euch durch seine Farbe verraten."

Da sagten die drei Rinder zum weißen Rind: "Du mußt sofort weggehen!" Aber das weiße Rind bat: "Warum soll ich weggehen? Hört nicht auf die Füchsin! Nur gemeinsam können wir uns gegen unsere Feinde wehren. Ich sage euch, es wird schlecht ausgehen!" Die drei hörten aber nicht auf das weiße Rind und sagten wieder: "Geh weg von uns!"

"Jetzt ist es weg!" sagte die Füchsin, "ihr braucht keine Angst mehr zu haben! Gute Nacht!" Die Füchsin ging zu den Hyänen, die warteten schon auf sie. "Meine Tanten", sagte die Füchsin, "das weiße Rind ist weg, wir haben eine Stelle wo wir angreifen können!" Voll Freude stürzten die Hyänen auf die drei Rinder und verschlangen sie.

Das weiße Rind aber war fortgegangen und hatte sich hinter einen Stein gelegt. Die Hyänen fraßen die ganze Nacht, dann begannen sie nach dem weißen Rind zu suchen. Doch es wurde hell, und als der Tag kam, war das weiße Rind gerettet.


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