Maerchenprozession

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Ein kleiner Gedankengang ...
zum Erzählen und zum Gesang

Schon immer haben sich Menschen erzählt und manches Erzählen wurde auch gesungen. Singen hatte den Vorteil, daß das Wort weiter getragen und intensiver aufgenommen wurde, weil die Menschen mehr lauschten und sich dem Laut öffneten.

Auch heute erzählen sich die Menschen Alltägliches oder auch Phantasievolles, singen sie aber noch oder haben sie sich noch wesentliches zu erzählen? Verarmt im Medienzeitalter der direkte Kontakt von Mensch zu Mensch und der Austausch des Wortes in Erzählungen und Gesang zugunsten der perfekt wiedergegebenen Konserve? sodaß man sich gar nicht mehr traut selbst etwas von sich zu geben, weil es vielleicht nicht so "perfekt" ist?

Ja, erzählen und singen oder auch spielen heißt etwas von sich geben. Das meint nicht nur, daß man Laute oder Töne ausstößt, man gibt etwas von sich selbst - liegt es etwa daran, daß wir keine Geschichten mehr erzählen, keine Lieder mehr singen (können)? Uns perfekt unterhalten lassen aber selbst nicht mehr unterhalten?

Im Schloß Waldenbuch:
Ein Kind fühlte sich angeregt,
mich in Aktion zu zeichnen.


In diesem Zusammenhang ist die ursprüngliche Bedeutung des Wortes 'unterhalten' interessant.

"Wir gebrauchen das Wort heute in verschiedenen Bedeutungen: die Existenz sichern, bewahren; die Zeit vertreiben, sich erfreuen; ein Gespräch führen und etwas instandhalten, pflegen. Ursprünglich wurde halten im Sinne von Vieh hüten, weiden gebraucht, wie es noch anklingt in dem Ausdruck: Der Bauer hält so und so viel Stück Vieh. Dabei wird deutlich, daß Unterhaltung und unterhaltsam, das wir gern mit seicht und billig gleichsetzen, eine durchaus positive und wichtige Bedeutung hat: Wir werden geweidet." (zitiert nach Linde Knoch)
Das bedeutet also wir bekommen Nahrung, wenn jemand etwas von sich gibt? sei es nun perfekt oder weniger perfekt, sei es wesentlich oder alltäglich?

Die Frage schließt sich an: Von welcher Qualität mag diese Nahrung sein?

Disteln und Dornen oder zarte Gräser oder gar Blüten, also bekömmliche, gesunde Kost?
Was kann uns da alles berühren, der Textinhalt und die Art und Weise wie uns das Wort, der Laut, zu Gehör gebracht oder andersartig dargeboten wird?
Die moderne Medienindustrie hat da vielerlei Möglichkeiten.


Das sind einfach ein paar Fragen dazu:
Was tun wir, wenn wir Inhalte in Wort oder Gesang wiedergeben?

Ein kleiner Anstoß für Sie, nun vielleicht ein wenig weiterzuspinnen.
Welche Ideen lösen diese Fragen bei Ihnen aus?

Vielleicht ist das aber alles viel zu philosopisch, dabei habe ich nur mit dem ersten Satz angefangen ...


Für Neugierige:
Hier etwas zur Unterhaltung

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